Wichtige Informationen und hilfreiche Tipps & Tricks für Ihr Balkonkraftwerk!
Ein Balkonkraftwerk ist eine individuelle Lösung zur Stromerzeugung, die an die spezifischen Bedürfnisse des Haushalts angepasst werden kann. Dabei gibt es einige Faktoren zu beachten, um eine passende Konfiguration zu erreichen.
Zunächst sollten Sie die benötigte Leistung des Balkonkraftwerks bestimmen, indem Sie Ihren durchschnittlichen Stromverbrauch berechnen. Hierbei kann Ihnen ein Energieberater oder der Stromlieferant weiterhelfen. In Österreich dürfen sogenannte "Kleinsterzeugungsanlagen" mit einer Wechselrichter-Leistung von bis zu 800 W genehmigungsfrei betrieben und errichtet werden. Gegebenenfalls muss sich der Betreiber noch mit dem Vermieter oder einer Wohnungsgenossenschaft abstimmen - hier kann es gesonderte Regelungen geben.
Weitere wichtige Faktoren, die Sie bei der Konfiguration Ihres Balkonkraftwerks berücksichtigen sollten, sind der Standort und die räumlichen Gegebenheiten. Je nach Standort und Ausrichtung des Balkons können bestimmte Technologien besser geeignet sein als andere.
Bei einem südlich ausgerichteten Balkonkraftwerken mit 800 Wp kann man als Richtwert davon ausgehen, dass zwischen 700 - 1000 kW pro Jahr produziert werden können. Je nach Verbrauch und Grundlast in Ihrer Wohnung/in Ihrem Haus, können bei den aktuellen Strompreisen (Annahme: 30 Cent/kW) somit bis zu € 300,- eingespart werden. Ein durchschnittliches Balkonkraftwerk amortisiert sich folglich derzeit in 2-3 Jahren (Stand 04/2023).

Aufbau eines Balkonkraftwerkes
Ein Balkonkraftwerk ist eine Art von Solaranlage, die speziell für den Einsatz auf Balkonen und in Mietwohnungen konzipiert ist. Es handelt sich dabei um eine kleine Photovoltaikanlage, die üblicherweise eine Leistung zwischen 400 und 800 Watt hat und direkt mittels Schuko-Stecker an das Stromnetz angeschlossen wird.
Das Balkonkraftwerk besteht im Wesentlichen aus PV-Modulen, einem Wechselrichter und einer Steuerungseinheit (DTU = Data Transfer Unit). Die Solarzellen wandeln das Sonnenlicht in Gleichstrom um, der dann durch den Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird, der ins Stromnetz eingespeist werden kann. Die Steuerungseinheit überwacht die Leistung der Anlage und stellt sicher, dass die Einspeisung des Stroms in das Netz den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
Die Anlage kann einfach auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden und benötigt keine komplizierte Installation. Einige Modelle verfügen über integrierte Halterungen, andere können mit Hilfe von Ständern oder Klemmen befestigt werden. Die Module können mit handelsüblichen M8-Schrauben an individuell konzipierten Halterungen befestigt werden. Wichtig ist dabei, dass die Module fest mit einem Balkongeländer verschraubt werden, oder bei einer Aufständerung im Garten Ballastierungssteine verwendet werden.
Der Anschluss des Balkonkraftwerkes mittels Schuko-Kabel muss direkt in eine Wandsteckdose erfolgen - vermeiden Sie tunlichst den Einsatz eines Verlängerungskabels oder von Steckdosenleisten. Sie bekommen bei uns bis zu 10m lange anschlussfertige BKW-Kabel.
Ein Balkonkraftwerk kann dazu beitragen, den eigenen Stromverbrauch zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix zu erhöhen. Allerdings ist die Leistung solcher Anlagen begrenzt, so dass sie den Strombedarf eines Haushalts nicht vollständig decken können.

Module richtig ausrichten
Die Ausrichtung eines PV-Moduls hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der geografischen Lage, dem Neigungswinkel des Dachs oder der Wand, auf der das Modul installiert wird, sowie dem Einsatzzweck der Anlage. Im Allgemeinen ist es am besten, das Modul so auszurichten, dass es möglichst viel Sonnenlicht einfängt und somit die maximale Stromerzeugung gewährleistet wird.
In der nördlichen Hemisphäre sollte ein PV-Modul idealerweise nach Süden ausgerichtet sein, um die meiste Sonnenenergie zu ernten. Allerdings kann es je nach Standort und spezifischen Anforderungen der Anlage auch sinnvoll sein, das Modul in eine andere Richtung zu orientieren.
Der Neigungswinkel des Moduls sollte dem Breitengrad des Standorts entsprechen, um die optimale Sonneneinstrahlung zu erzielen. In Österreich beispielsweise liegt der optimale Neigungswinkel für PV-Module zwischen 30° und 35°.
Letztendlich hängt die beste Ausrichtung eines PV-Moduls von den individuellen Umständen ab und es empfiehlt sich, die Module eines Balkonkraftwerks mit verschiedenen Ausrichtungen zu testen - sofern dies möglich ist.
Mit dem "STECKER-SOLAR-SIMULATOR" der HTW Berlin können Sie den Ertrag bzw. die Ersparnis Ihres Balkonkraftwerkes berechnen. Das Tool ist recht umfangreich und ermöglicht es verschiedene Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Hier geht's zum Berechnungstool.

Meldung von Kleinsterzeugeranlagen beim Netzbetreiber
Je nachdem in welchen Bundesland (Österreich) Sie Ihr Balkonkraftwerk betreiben möchten, ist es notwendig, eine Meldung an Ihren Netzbetreiber zu senden. Kleinsterzeugungsanlagen müssen 2 Wochen vor Inbetriebnahme beim Netzbetreiber schriftlich/online angemeldet werden.
Nachfolgend finden Sie für die jeweiligen Bundesländer einen Link zur Online-Meldung oder zu einem Formular (ausgewählte Netzbetreiber).
- Wien: Wiener Netze - online anmelden
- Niederösterreich: Netz Niederösterreich - online anmelden
- Burgenland: - Netz Burgenland - online anmelden
- Oberösterreicher: - Netz OÖ - online anmelden
- Steiermark: - Energie Netze Steiermark - online anmelden (Registrierung erforderlich). Alternative Anmeldung per E-Mail (weitere Infos)
- Kärnten: - KNG-Kärnten Netz - online anmelden
- Salzburg: - Salzburg Netz - online anmelden
- Tirol: - Info zur Anmeldung vom Land Tirol
- Vorarlberg: - Vorarlberg Netz - online anmelden
Bitte beachten Sie die gesetzlichen Bestimmungen (max. Einspeisleistung 800 W, "Kleinsterzeugungsanlagen"). Im Zweifelsfall kontaktieren Sie Ihren Netzanbieter. Elektrische An- und Umbauten, welche über "Plug&Play" hinausgehen, sollten immer von einschlägigen Fachpersonal/Elektriker durchgeführt werden - Stromschlaggefahr!